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Sogenannte digitale Sprachassistenten können sehr hilfreich sein. Etwa um einen Timer zu stellen, wenn man beim Kochen schmierige Finger hat. Oder um das Licht zu dimmen, wenn man es gemütlich haben, aber nicht vom Sofa aufstehen möchte. Doch sie heißen immer gleich: Der Google Assistant hört immer auf »Hey Google« oder »OK Google«, Apples Siri ist immer Siri. Nur Alexa kann man außer mit ihrem eigentlichen Namen auch als »Computer«, »Echo« oder »Amazon« ansprechen. Immerhin.
Insgesamt aber ist es ziemlich langweilig und manchmal auch problematisch, dass die digitalen Assistenten immer auf denselben Namen hören und sich manchmal angesprochen fühlen, wenn sie gar nicht gemeint sind. Wer kennt es nicht, dass das iPhone oder ein HomePod reagiert, weil jemand im Fernsehen etwas gesagt hat wie: »Sie rief mich an.« Teile solcher Aussagen könnten von Apples Sprachassistentin missverstanden werden. Mit dem Update auf iOS 18 wird sich das nicht grundlegend ändern. Aber man bekommt immerhin eine Möglichkeit, Siri eine persönliche Note zu geben.
Lieber »Schnucki« oder »Ey Digga«?
Die Funktion Siri können Sie zwar nicht umbennen, in den Einstellungen Ihrer Geräte wird die Software also immer noch unter Siri zu finden sein. Dennoch schlummert tief in den Einstellungen verborgen eine Möglichkeit, Apples Sprachassistentin mit einem anderen Namen oder einer anderen Phrase anzusprechen als bisher. Science-Fiction-Fans könnten Apples KI-Stimme als »Hal 9000« ansprechen, so hieß der Computer in »2001: Odyssee im Weltraum«. Oder wie wäre es mit »Samantha«, so heißt die Computerstimme, mit der sich Joaquin Phoenix in »Her« über die Liebe, das Leben und den ganzen Rest unterhält. Sie können Siri aber auch einfach als »Schnucki«, »Ey Digga« oder »Hey, hey Wickie« titulieren.
Allerdings funktioniert das erst mit iOS 18, dem großen iPhone-Update, das Apple für den Herbst angekündigt hat. In der Vorabversion, die seit vergangener Woche für Entwickler verfügbar ist, findet sich die entsprechende Funktion in den Bedienungshilfen. An derselben Stelle hatte Apple im vergangenen Jahr eine Funktion eingebaut, mit der man dem iPhone beibringen konnte, mit seiner Stimme zu sprechen . Dabei ging es darum, Menschen zu helfen, ihre Stimme bei einem drohenden Verlust der Sprechfähigkeit zu konservieren. Ganz ähnlich soll die neue Option offenbar Menschen helfen, denen es schwerfällt, »Siri« zu sagen.
Das iPhone trainieren
Um die Funktion zu aktivieren, taucht man in der Betaversion von iOS 18 in den Einstellungen in die Bedienungshilfen ein und wählt dort unter Sprachausgabe die Stimmenkurzbefehle und im nächsten Schritt Stimmkurzbefehle einrichten aus. Dass das sich nun öffnende Fenster mit »Aktion auswählen« überschrieben ist, zeigt an, dass man hier einen Umweg einschlägt, um zum Ziel zu gelangen. Man nennt Siri nicht wirklich um, sondern bringt seinem iPhone bei, Siri aufzurufen, wenn man einen selbst gewählten Namen oder eine eigene Phrase sagt.
Dazu tippt man auf dem sich nun öffnenden Fenster auf Fortfahren, in der sich dann öffnenden Liste aber nicht auf Siri-Anfrage, denn dadurch würde man mit seinem Wunschwort nur eine einzige Siri-Aktion starten. Stattdessen scrollt man weiter nach unten und wählt aus der Liste System den Punkt Siri aus. Im Folgenden benennt man seine Phrase. Danach muss man den Namen oder die Phrase dreimal ins iPhone sprechen.
Die KI auf dem Gerät lernt dabei zu erkennen, wie man das Wort ausspricht. Zuletzt muss man nur noch auf »Fortfahren« tippen und kann sein Gerät künftig mit der Phrase ansprechen, die man ihm gerade beigebracht hat.
Bitte haben Sie Geduld
Dieser Umweg hat eine kurze zeitliche Verzögerung zur Folge. In der Praxis heißt das, dass man nicht einfach drauflos brabbeln kann, wie wenn man »Siri« sagt. Stattdessen muss man, nachdem man etwa »Ey Digga« gesagt hat, einen Moment warten, bis auf dem Bild das Siri-Symbol erscheint. Erst dann kann man sagen, was die digitale Assistentin tun soll.
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Wichtig: Der Umweg über die Bedienungshilfen funktioniert nur mit iPhones, iPads und Macs, aber nicht mit HomePods. Und, zur Erinnerung, die Funktion wird erst im Herbst mit iOS 18 eingeführt. Vorläufig können nur Entwickler damit herumspielen, die Zugriff auf die erste Betaversion des iPhone-Updates haben. Eine für jeden zugängliche öffentliche Betaversion von iOS 18 hat Apple für kommenden Monat angekündigt.
Wer das Risiko nicht scheut – Betaversionen können immer Fehler enthalten, die zu Problemen oder gar Datenverlust führen können – kann diese dann installieren. Und anschließend ausprobieren, ob und wie sinnvoll es ist, Siri mit anderen Namen aufzurufen.
mak